Unter Linden

(Werbung unbeauftragt) Gerade jetzt stehen die Linden in vollen Blüte. Ach dieser süße Duft!  Ist die Linde unser liebster, blühender Laubbaum? Zumindest in der romantischen Lyrik gehörte die Linde mit ihren herzförmigen Blättern und ihrem himmlischen Duft von Walter von der Vogelweide bis zu Johann Wolfgang von Goethe zum festen Bestandteil ihrer Dichtkunst. Oft war die Linde der zentrale Treffpunkt im Ortskern, bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum unter dem man sich versammelte.

Die Lindengewächse (Tiliaceae) kreuzen sich gerne untereinander, und so umfasst die Gattung der Linden (Tilia) etwa 40 Arten und Hybridformen. Bei uns in Deutschland sind die Sommerlinde, die Silberlinde und die Winterlinde am weitesten verbreitet. Sie unterscheiden sich durch die unterschiedliche Größe der Blätter und auch der Baumhöhe.

Mit der Lindenblüte beginnt für mich der Sommer. Die Blüten verströmen dann am Abend einen betörenden Duft, der Bienen und Hummeln und andere Insekten magisch anzieht. Auch Blattläuse nisten sich gern auf der Linde ein. Ihre klebrigen Ausscheidungen fallen in feinen Tröpfchen zu Boden, legen sich auf Gartenmöbel und parkende Autos und werden harzig fest. Nach der Blüte entwickeln sich bei der Linde erbsengroße Früchte, in denen die Samen sitzen. Das schmale Hochblatt wirkt wie ein kleines Segel. So wird der Samen vom Wind weit verbreitet. Linden werden sehr alt, manche über 500 Jahre und wenn sie einzeln stehen, sind sie unübersehbar, mächtig und imposant.

Der Lindenblütentee ist ein klassisches Hausmittel bei Grippe und Erkältungen, die Blüten kann man kurz nach dem Aufblühen sammeln und trocknen. Sie enthalten außer ätherischen Ölen auch Gerbstoffe, Flavonoide und Schleimstoffe, die antibakteriell,  entzündungshemmend und schweißtreibend wirken.  

Der Lindenhonig ist hell und flüssig und schmeckt fruchtig-süß. Honig ist nicht nur ein beliebter Brotaufstrich, er wirkt auch antibakteriell und sollte nicht über 40 Grad erhitzt werden. 
Übrigens gibt es einen Unterschied zwischen Lindenblütenhonig und Lindenhonig: Lindenblütenhonig wird aus dem Blütennektar gewonnen und ist ein reiner Blütenhonig, während im Lindenhonig von den Bienen gesammelter Honigtau enthalten ist. Diesen Honig hier habe ich aus Berlin mitgebracht. Das Hotel "Westin" hat Bienenstöcke auf dem Dach und produziert eigenen Lindenhonig. Eine tolle Idee, oder?

Das Lindenblüte Bio-Pflanzenwasser der schweizerischen Naturkosmetikfirma Farfalla kommt aus kontrolliert biologischen Anbau und ist Natrue-zertifizierte Biokosmetik. Das Lindenhydrolat duftet sehr dezent süßlich-fruchtig und lange nicht so intensiv wie die Blüten in der Natur. Es wirkt entspannend und entstressend. Das hautberuhigende Wässerchen wird von mir auf die gereinigte Haut aufgesprüht und sanft eingeklopft. Auf das Kopfkissen gesprüht hilft es auch unruhigen und sehr aktiven Kindern und Erwachsenen beim Einschlafen. Ich benutze es derzeit als Toner nach der Gesichtsreinigung. 

Die Savon du Midi Karité-Seife Linde aus Frankreich duftet fein und aromatisch nach Lindenblüten und ist wunderbar cremig und rückfettend. Die Seife wird aus pflanzlichen Ölen aus kontrolliert biologischem Anbau hergestellt. Mit ihrem feinem Schaum ist sie ideal für trockene, sensible und strapazierte Haut und Hände und beduftet zur Zeit mein Badezimmer.  

Bald ist die Lindenblütenzeit vorbei, der Duft von Pflanzenwasser, Seife und Honig bleibt mir aber noch eine Weile erhalten. Ich wünsche euch einen wunderschönen Fronleichnamstag.